Der menschliche Körper ist ein wahres Meisterwerk der Natur. Im Organismus vollziehen sich Tag für Tag unzählige biologische und chemische Vorgänge – perfekt koordiniert und mit geringer Fehleranfälligkeit. Wer viel Stress ausgesetzt ist und sich, insbesondere mit zunehmendem Alter, zu wenige Erholungspausen gönnt, riskiert, dass auch der Körper aus dem Gleichgewicht gerät. Vor allem Frauen leiden immer wieder an der Folge hormoneller Dysbalance, die sich in unterschiedlichen Symptomen zeigen kann. Zum Glück liefert die Natur eine Vielzahl an Pflanzen und Kräutern, die uns dabei unterstützen können, dieses Gleichgewicht wieder herzustellen. Kräuterhexen handeln Isoflavone in den Wechseljahren als absoluten Geheimtipp.
Frauen im Wechselbad der Gefühle
Sogenannte „Frauenbeschwerden“ können sehr unterschiedlich aussehen und müssen nicht jede Frau betreffen. Neben den allseits bekannten monatlichen Unterleibsschmerzen, die die Menstruationsblutung begleiten, können Frauen auch unter dem prämenstruellen Syndrom, kurz PMS, leiden. Dieses kann bereits Tage bis Wochen vor der Monatsblutung auftreten und äußert sich zum Beispiel in Reizbarkeit, Müdigkeit, Wassereinlagerungen, Ödeme, Brustspannen oder depressiven Verstimmungen.
Auch wenn der Körper der Frau sich langsam umzustellen beginnt und die Wechseljahre eintreten, kann dies unangenehme Begleiterscheinungen haben. In der komplexen Zeit, die auch als Klimakterium bezeichnet wird, stellt sich die Hormonzusammensetzung im weiblichen Körper um, was nicht nur körperliche, sondern auch psychische Auswirkungen zur Folge haben kann. Die Ursachen und Symptome sind vielfältig – glücklicherweise liefert Mutter Erde aber sowohl in den Wechseljahren als auch bei Menstruationsbeschwerden eine Variation an natürlichen Heilmitteln, mit denen man den Unannehmlichkeiten entgegenwirken kann. Wir haben ein kleines Kräuterlexikon zur Prophylaxe und Rezepte gegen Frauenbeschwerden für Sie zusammengestellt:
Isoflavone in den Wechseljahren. Das Kräuterlexikon:
Mönchspfeffer für lila Laune
Mönchspfeffer ist in der Naturheilkunde eines der beliebtesten Mittel für die Frau. Er wird bei (unerfülltem) Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und auch in den Wechseljahren erfolgreich eingesetzt. Einige seiner Inhaltsstoffe, zu denen unter anderem Isoflavone zählen, wirken auf die Hirnanhangdrüse, welche für das Gleichgewicht im Hormonhaushalt zuständig ist. Daher kann der zur Familie der sogenannten Lippenblütler stammende Strauch in allen Bereichen hormoneller Balance eine wertvolle Unterstützung sein. Das umfangreiche Wirkungsspektrum und die Wirkung der Isoflavone in den Wechseljahren kann man sich zunutze machen, indem man den Mönchspfeffer in Form von Tee oder Kapseln und Tabletten zu sich nimmt, die den Extrakt der Pflanze bergen. Die Pflanzenkraft des Strauchs, der in voller Blüte mit lila Blümchen besprenkelt ist, senkt den Prolaktinspiegel im Blut und damit mit der Menstruation einhergehende Beschwerden wie Krämpfe und melancholische Verstimmungen.
So bereiten Sie Mönchspfeffer-Tee richtig zu:
- Zunächst erhitzen Sie Wasser in einem Topf bis Sie es zum Kochen bringen.
- In der Zwischenzeit geben Sie ein bis zwei Teelöffel Mönchspfeffer oder Mönchspfeffer Frauenmantel Tee Mischung in eine Tasse.
- Als Nächstes nehmen Sie das kochende Wasser vom Herd, gießen es über den Mönchpfeffer in die Tasse und rühren diesen für ein paar Sekunden um.
- Den Tee lassen Sie ca. 10 Minuten lang ziehen, wonach Sie ihn durch ein Sieb in eine zweite Tasse gießen.
- Den fertigen Mönchspfeffer Frauenmantel Tee in kleinen Schlucken trinken und einfach nur genießen.
Knackige Kürbiskerne gegen sensible Blasen
Die Wechseljahre können auch unangenehme Begleiterscheinungen wie Blasenschwäche mit sich bringen. Das hormonelle Ungleichgewicht kann Einfluss auf Beckenbodenmuskulatur und Blase nehmen und so zu einer Reizblase oder sogar zu Inkontinenz führen.
Doch auch hier gibt es Hilfe aus der Natur: Die Inhaltsstoffe von Kürbiskernen, zu denen auch Vitamin E, Selen und Lignane gehören, haben einen stärkenden Effekt auf die Muskulatur der Blase. Da die wasserlöslichen Lignane, den Isoflavonen ähnliche Phytohormone, in den fettreichen Anteilen der Kerne enthalten sind, wird durch den Verzehr von Kürbiskernöl allein nicht die gewünschte Wirkung erzeugt. Zur gezielten Anwendung empfiehlt sich auch hier die Einnahme von Präparaten, in denen der Wirkstoff in konzentrierterer Dosierung verarbeitet ist.
Löwenzahn – Mehr als nur Unkraut!
Auch Löwenzahn ist ein Heilmittel aus der Naturapotheke, das gerne zur ergänzenden Behandlung einer Reizblase verwendet wird. Allerdings wird er dank seiner harntreibenden Wirkung auch oft bei Harnwegsinfekten angewandt. Zur Aufnahme der heilenden Inhaltsstoffe, zu denen etwa Kalium, Flavonoide und die Vitamine A, B, C und D zählen, empfiehlt sich das Trinken von Tees und Löwenzahnsäften oder aber der Verzehr der Blätter als Zutat in leckeren Salaten. Außerdem wirkt sich das fröhliche, gelbe Gewächs auch positiv auf die Verdauung aus, da Leber und Galle von den Bitterstoffen der Pflanze profitieren.
Brennnessel. Das unterschätzte Grüngewächs.
Über ein ähnlich breites Wirkungsspektrum verfügt auch die Brennnessel. Aufgrund der schmerzhaften Wirkung, die ihre kleinen Härchen auf unsere Haut haben, wird sie von vielen gemieden, dabei ist sie vielseitig einsetzbar. Häufig wird sie zur unterstützenden Therapie von Rheuma und Gicht verwendet, wirkt aber auch entschlackend und kann ebenso zur Behandlung von Harnwegsinfekten genutzt werden. Durch ihre blutreinigende Wirkung wird die Brennnessel schon seit dem Mittelalter auch bei Menstruationsbeschwerden angewandt. In Blättern und Kraut sind etwa ein bis zwei Prozent Flavonoide enthalten, außerdem zahlreiche Vitamine und Eisen.
Um sich die hormonregulierende Wirkung der Isoflavone in den Wechseljahren zu Nutze zu machen, kann man aus einer Handvoll klein geschnittener Brennnesselblätter auch ganz einfach selbst einen Tee zubereiten. Dazu gießt man die Blätter mit kochendem Wasser auf und siebt sie nach zehn minütiger Ziehzeit wieder ab.
Einen gesunden Mix aus Heilkräutern gegen Wechseljahresbeschwerden haben wir mit unserem frischen Kräutersalat für die Frau zusammengestellt. Wir wünschen Ihnen einen gesunden Appetit für eine gesunde Mitte:
Sie benötigen:
150 g Löwenzahnblätter
150 g Brennnesselblätter
3–4 EL Öl
1 Prise Salz
1–2 EL Zitronensaft
1 EL gehackte Petersilie
1 EL gehackter Schnittlauch
- Brennesselblätter eine Viertelstunde in kaltes Wasser legen, währenddessen den Löwenzahn gut waschen
- Petersilie und Schnittlauch fein hacken, anschließend die Brennesselbläter aus dem Wasser holen und in einem Sieb abtropfen lassen
- Für das Dressing geben Sie die gepresste Knoblauchzehe in eine Schüssel und vermengen diese mit dem Saft der Zitrone, Petersilie und dem Schnittlauch
- Das Dressing abschmecken und gut durchmischen, Brennessel- und Löwenzahnblätter dazugeben und vermischen
- Abschließend auf dem Teller anrichten und nach Belieben mit Brot servieren
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